Seit jeher habe ich einen Hang zur französischen Küche und vor allem zur großartigen Julia Child deren Kochbücher tatsächlich wie die Fibel einer ganzen Kochnation anmuten... Und immer wieder mal am Abend stöbere ich beim Schlafengehen noch in einem ihrer Bücher und absolut jedes Mal kreisen gleich Dutzende Ideen in meinem Kopf herum... In solchen Momenten würde ich am allerliebsten schnurstracks in die Küche wandern und drauf los kochen, nachdem wir aber zwei kleine Kinder haben, die es gewohnt sind zu einer annehmbaren Zeit schlafen zu gehen wird das leider nichts... und ich muss mal mindestens auf den nächsten Tag warten...
In diesem Fall aber habe ich eine Komponente doch noch am Abend davor gemacht, da dafür kein lautes Küchengerät von Nöten war - das Apfel-Birnen-Chutney! Alles einfach mal zusammen mit einer Schalotte schön klein gewürfelt und schwupps war es auch schon fertig und für den nächsten Tag im Kühlschrank verstaut.
Am nächsten Morgen habe ich dann mal alle kleinen Leute bei mir zu Hause in den Kindergarten und die Schule gefahren, noch schnell einen guten Appenzeller besorgt und schon stand ich auch gleich wieder in meiner kleinen Küche... Für die Velouté braucht es nicht mehr als Schalotten, Knoblauch, hausgemachten Gemüsefond, Schlagobers/Sahne und neben Salz & Pfeffer natürlich noch einen sehr, sehr guten Käse. Insgesamt beträgt die Kochzeit nicht länger als 30 Minuten und schon hat man eine wirklich großartige Käsesauce die zusammen mit dem Apfel-Birnen-Chutney einfach nur grandios schmeckt.
Dazu gab es bei mir dann auch noch geröstete Walnusskerne die ich klein gehackt unter das fertige Chutney gemischt habe und gepoppte schwarze Senfkörner. Hier muss man jedoch darauf achten, dass sie im heißen Fett nicht mehr als ein paar Sekunden verweilen, da sie sonst bitter und ungenießbar werden... Außerdem gab es noch krosse Chips vom Roggenbrot und ein paar Sprossen aus meinem kleinen Anbau zu Hause...
Die Sauce Velouté gehört in der klassisch französischen Küche zu den Grundsaucen und wird mit 'Samtsauce' übersetzt. Sie besteht aus einer hellen Einbrenn (Mehlschwitze) und wird je nachdem mit Gemüse-, Kalbs-, Fisch- oder Geflügelfond knapp unter dem Siedepunkt eingekocht (gesimmert). In diesem Fall habe ich sie mit einem herrlichen Appenzeller abgerundet, der von saisonal und heimischen Produkten begleitet wird. Ob zu einem besonderen Anlass oder einfach mal so für Zwischendurch ist dieses Gericht auf jeden Fall mal eine sehr schöne Art den Appenzeller in den kalten Monaten des Jahres mal ganz edel zu präsentieren und das ohne Stundenlang in der Küche stehen...
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Gabriela Baumann (Donnerstag, 01 September 2022 10:47)
Es klingt ja super! Ich werde das Rezept unbedingt probieren!
Bertl's Kitchen (Donnerstag, 01 September 2022 17:53)
Liebe Gabriela! Vielen lieben Dank! Ich hoffe, es wird dir genau so gut wie uns schmecken :)
Alles Liebe,
Bettina
Arina (Donnerstag, 14 Dezember 2023 11:04)
Das klingt sehr gut. Wir würden es gerne nachkochen. Wird das Chutney kalt und die Sauce warm serviert?
Liebe Grüße
Arina